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name="Programm" |
Die entscheidende Session
Abstract
"Entscheidungen sind entscheidend!", meinte der Teamleiter. Und war sich sehr sicher, so dem Team geholfen zu haben. Dabei kannte er nicht den Unterschied zwischen Unsicherheit, Risiko und Ungewissheit. Er wusste nicht,
- dass er Entscheidungen verantwortungsvoll vertagen konnte;
- dass Entscheidungen stark von Belohnungen beeinflusst werden;
- dass gewisse Entscheidungen besser intuitiv denn rational getroffen werden;
- dass sich nicht zu entscheiden mitunter das Schlimmste ist;
- dass er viel weniger entscheiden muss, als er angenommen hat;
- dass er dem Team helfen sollte, sich zu entscheiden;
- dass durch seinen Druck das Team sich nicht mehr entscheiden konnte
All das wusste er nicht. Und er wusste auch nicht, dass er dem Team durch seine Unwissenheit eben nicht geholfen hat.
In der Agilen Softwareentwicklung stehen wir jeden Tag vor Entscheidungen: Designentscheidungen, Prozessentscheidungen, Produktentscheidungen uvm., in den Rollen Team, Coach, Product-Owner uvm. Wir treffen diese Entscheidungen alleine oder in der Gruppe, mit Abhängigkeiten und unter Beschränkungen, mit Beeinflussung und Emotion. Entscheidungen können klein und fatal sein ("Den Bug wird schon keiner bemerken...") oder groß und egal ("Machen wir jetzt Scrum oder Kanban?"). Das Wesen der Entscheidung zu verstehen hilft bei all diesen Aspekten - und nimmt ihm den Schrecken!
In dieser Präsentation möchte ich altbekannte und hochaktuelle Ergebnisse aus der Forschung im Schein der Agilen Softwareentwicklung betrachten. Ich selbst habe in meiner Arbeit als Agiler Coach und Agiler Entwickler viel Nutzen aus diesen Erkenntnissen gezogen, z.B.:
- Warum bewirkt Autonomie schnellere Entscheidungen und warum ist das dann keine Anarchie?
- Warum wird eine Planung schlechter, je länger sie andauert?
- Warum funktioniert ein Team besser, in dem nicht abgestimmt wird?
Entscheidungen im Team sind da besonders interessant - und tun oft hinterher weh: "Dem habe ich so nie zugestimmt!" - "Mich hat ja sowieso keiner gefragt!" - "Ich habe schon immer gesagt, dass das von vornherein eine abwertendes Adjektiv Entscheidung war!" Wie schön wäre es gewesen, wenn vor der Entscheidung jeder im Team das Gefühl gehabt hätte, dass ihn die anderen verstehen. Dann würde er auch eine Entscheidung mittragen, die nicht seiner Präferenz entspricht. Ist das machbar? Wie? Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Antworten auf diese Fragen und viel Stoff zum Nachdenken und Umsetzen enthält diese Session. Tipp: Hören Sie jetzt auf Ihren Bauch und entscheiden Sie sich, bei dieser Session dabei zu sein - und ich erzähle Ihnen dann, warum Sie sich so entschieden haben :)
Speaker
Bernd Schiffer |