Einfachheit in großen Organisationen? Geht nicht!? - Oder wieviel Mut und Respekt und Taktik es dafür braucht.

Das Setting: Wir sind bei der TUI - einer großen internationalen Organisation.

Den MVP-Ansatz nutzen, liefern in Inkrementen, schnell bereitstellen, Feedback sofort einarbeiten können - im Endeffekt zügig das richtige Produkt liefern und unmittelbar kann es der Kunde nutzen.

Das mögen große Organisationen auch. „Dann soll die IT dieses Versprechen auch mal einlösen und zeigen, was sie so drauf haben.“

Wir haben gezeigt, was wir drauf haben - auch wenn es etwas anders ablief als sich das einige Kollegen vorgestellt haben.

Große Organisationen lieben Stabilität und Planbarkeit. Systemtheoretisch betrachtet, sind sie auch sehr stabil - mit allen Vor- und Nachteilen. Also war die Aufgabe, dies zu unserem Vorteil zu nutzen.

Wir haben diverse Hacks benutzt, die Teil dieser Story sind. Hoffentlich sind ein paar Impulse für euch mit dabei.

Anforderer-Sicht:

Wenn ich es gewohnt bin möglichst viel Funktionalitäten von der IT einzufordern, dann sind einfache Lösungen nicht sexy, sondern sehr ernüchternd. Große Spezifikation trifft auf einfachen Product-Backlog-Eintrag.

Mir wird keine große Lösung präsentiert, die ich Abnicken kann - oder auch ablehnen. Ich soll zwischendurch mitarbeiten und immer wieder Rückmeldung geben; das ist aber anstrengend.

Entwickler-Sicht:

Ich kann das Feature nicht perfekt machen, von vorne bis hinten testen und der Kunde darf zwischendurch reinreden? Wer ist denn hier der Experte? Ich lasse mich doch nicht vorführen wie ein Anfänger!

Viel Arbeit bei allen Beteiligten. Und nicht alles hat auf Anhieb geklappt. Es war, wen wundert‘s, eine Lernreise für alle. Sie hat sich für uns gelohnt.